Knackige Skitour auf den gekrönten Berg
Leave a CommentBis ich mich im Januar 2022 einmal kurzentschlossen alleine vom Arnisees aufmachte, um mit den Ski nach Engelberg zu gelangen, war das Leutschachtal für mich ein weisser Fleck auf meiner „Skitourenkarte“ gewesen. Keiner Menschenseele begegnete ich damals – den ganzen lieben langen Tag lang – erst an der Fürenalpbahn in Engelberg genoss ich es in das Auto eines Kollegen einsteigen zu dürfen, nach einem langen Tag in der Einsamkeit pur. Heute, am 2. März, ein ganzes Jahr später, starten wir diesmal zu Zweit. Wieder vom Arnisee, aber diesmal mit dem Krönten 3107 m im Visier. Es hat diesen Winter noch so wenig Schnee, dass wir die ersten Meter bis zum Beginn des Leutschachtales die Ski Schultern müssen. Doch dann geht es – zwar auf dünner Schneedecke – flott voran. Im Gegensatz zum letztjährigen Januar, erscheint mir das Tal nun etwas lieblicher, und in Begleitung auch weniger mühsam. Nach kurzer Pause am Seelein, unterhalb der Leutschachhütte, entschliessen wir uns das SE Couloir zum Krönten hinauf zu gehen, Die mühsame Spurarbeit mit den aufgebundenen Ski, kostete einiges an Energie, aber der grandiose Tiefblick über die Nordseite hinunter, bis weit ins Mittelland hinein, entschädigt uns für die Mühen. Die Bise hatte angezogen und so schlottern wir uns buchstäblich die letzten Meter dem Gipfel entgegen. Ein kurzer Halt, eine kurze Umarmung, ein paar Photos und schon treten wir den Rückzug an. Erst unten im Skidepot des Normalaufstieges, kommen wir dazu etwas zu Essen und uns ein wenig aufzuwärmen. Zog uns doch vorher der kalte Nordostwind durch Mark und Bein. Im Grunde hatten wir geplant zur Krönten Hütte abzufahren und weiter nach Erstfeld. Die verlockenden frisch gezuckerten Südhänge hinter der Kröntenlücke, liessen uns die Zeit und auch eventuell zu erwartende Mühen vergessen. Kurz entschlossen und fast schon übermütig, fuhren wir nach Süden ab. Etwas zu kurz entschlossen, wie sich im Nachhinein herausstellte. So kostete doch der Wiederaufstieg zum Saas Pass nochmals deutlich mehr Energie und Zeit als angenommen, war doch nochmals einiges an Spurarbeit zu leisten. Im Pass dann aus Zeitgründen nur schnell die Felle runter und weiter ging es via Wichelpass ins Schindlachtal hinunter. Mittlerweile waren die Beine sehr müde geworden. Der Energielevel befand sich, endlich zurück am Arnisee, auf absoluter Reserve. Kunststück, hatten wir doch Beide – aufgrund des Schneemangels in diesem Winter – noch nicht wirklich viele Skitouren, geschweige den welche mit rund 2000 hm gemacht. Aber egal – es war wieder einmal eine tolle Skitour, weit ab jeglicher Massen, mit grandiosen Tief – und Ausblicken. Ein bischen Leiden für solch wunderbare und einsame Erlebnisse, lohnt sich dafür immer wieder allemal. Interessiert? Gerne begleite ich Dich auf Skitouren weit ab des Mainstreams. Kurz oder lang, wild oder einfach. Die Originalität liegt im Detail, nicht in der Länge oder Schwere der Tour … .